Sommerlinde • Tilia platyphyllos

Heimisches Kulturgut

Die Großblättrige Sommerlinde ist ein heimischer, bis zu 40 Meter wachsender Großbaum, mit Herzwurzeln, der zu den Malvengewächsen gehört. Vorwiegend wächst die Sommerlinde in großen Parkanlagen, an Straßen und als Allee. Die sommergrünen Blätter sind herzförmig und am Rand eingekerbt, bei jungen Bäumen sind die Oberflächen der Blätter leicht behaart. Im Herbst verfärbt sich das Laub in strahlendes Gelb. Im Sommer, in den Monaten Juni und Juli, blüht die Linde mit zahlreichen kleinen, gelben, duftenden Blüten, deren Nektar viele Bienen anlockt. Bei den Früchten der Sommerlinde handelt es sich um kleine kugelige Nüsschen. Der Boden sollte humos und frisch sein, an einem sonnigen bis halbschattigen Ort. Sommerlinden können bis zu 1000 Jahre alt werden und gehören wahrscheinlich deshalb zu den bedeutsamsten Bäumen unserer Kultur. Schon damals haben die Germanen diesen Baum ihrer höchsten Göttin Freia gewidmet, sodass auf jedem Marktplatz eine Linde stehen sollte. Dadurch gehörte die Linde zum alltäglichen Geschehen dazu, denn der Marktplatz war früher Dreh- und Angelpunkt aller Geschäfte, aber auch für Feiern, wie Hochzeiten und Dorffeste. Ebenfalls in der Nibelungensage findet das Lindenblatt eine wichtige Bedeutung, denn Siegfried war unverwundbar, außer an der Stelle am Rücken, auf die ein Lindenblatt fiel, als er badete. Heute findet, das weiche Holz der Sommerlinde vor allem Verwendung in der Bildhauerei und in der Spielzeugherstellung.